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Als wasserverbundener Mensch und Naturliebhaber, der 2014 mit 56 Jahren zum Segeln kam, möchte ich mit meinem Webauftritt  meine Gedanken über diese wunderbare Art des Reisens mit euch teilen und vielleicht auch zur Nachahmung inspirieren.

 
Moin zusammen

Das „messing about with boats“ nimmt über das ganze Jahr einen erfüllenden Raum in meiner Freizeit ein. Über die sozialen Medien in den verschiedensten internationalen Segelgruppen sind wunderbare Freundschaften entstanden, wir treffen uns auch gerne persönlich auf Messen und Seglerstammtischen und nicht zuletzt in den Häfen und tauschen uns über unsere Seglerwelt aus.

Früher hätte ich vielleicht ein kleines Büchlein geschrieben und im Selbstverlag eine kleine Auflage mit Freunden geteilt, nun nutze ich die moderne digitale Welt, um dem geneigten Leser und Besucher dieser Seite mein Hobby näherzubringen.  Viel Spaß dabei.

Hier werde ich zukünftig Inhalte und Informationen über meine Boström B31 MkI sowie Tipps und Hilfen bereitstellen.

 

B31 main

 

 

B31 Hafen

Nach der folgenreichen Diskussion, das Campen nun aufzugeben, den Wohnwagen zu verkaufen und ein Boot zu erwerben, ging es für mich so ab 2013 fröhlich ans Sichten der einschlägigen Annoncen im Internet. 24 bis 26 ft. sollten es sein, Innenborder sehr gerne. Ansonsten war ich relativ unbedarft, zu deutsch: Keine Ahnung von irgendwas. Ich fing zwar an, die „YACHT“ zu studieren und kaufte bzw. ersteigerte stapelweise alte PALSTEK-Ausgaben, um mir einschlägiges Wissen anzulesen.

Es sei hier vorweg genommen, ich habe das ganze Ding Bootskauf alleine durchgezogen. Also nix mit guten Freund mitnehmen, oder jemanden, der sich auskennt oder sogar einen Gutachter. Das hatte seinen guten Grund: Ich kannte damals noch niemanden, der sich auskennt, war noch in keinem Verein, hatte keinen Liegeplatz…heute undenkbar.

Nach langer Recherche fokussierte sich meine Suche schließlich auf die Granada 24, ein in meinen Augen hübsches kleines Boot, welches bei 7,20 m Länge für mich wie eine richtige kleine Yacht aussah. Und bei meinen 1,65 m Körpergröße hatte ich im Salon sogar Stehhöhe!

Eine für mich passende Anzeige fand ich bei guloggratis.dk
eine dänische Kleinanzeigen-Plattform.
Granda 24

Die Bilder sahen toll aus, der Preis passte, das Boot lag in Silkeborg hoch oben in Jütland, so 260 km von Kiel entfernt. Also den ollen Bulli gestartet und auf nach Silkeborg oben in Jütland, wo ich mir das schnuckelige Boot aus dem Jahr 1975 anschaute.
Bulli

Der Verkäufer Ole war sehr nett, die Konversation erfolgte auf dänisch / englisch. Also er dänisch / englisch, ich nur englisch, aber auf jeden Fall verstanden wir uns.

Ich wusste bereits, man solle auf ein weiches Vordeck bei der Granada achten, was ich auch tat. Alles stabil, da federte nix, innen war sie hübsch und sauber, Mast stabil, nicht korrodiert, Leinen ins Cockpit umgelenkt,

 

Mast

die Elvström-Segel waren noch richtig gut, das Dacron knisterte noch schön, sogar mit Rutscherwagen an den Segellatten, also alles sehr schön. Hinten hing ein relativ neuer Außenborder von Yamaha dran, 4 losgelassene PFerdestärken sorgten für den, na ja, eher bescheidenen, Vortrieb. Und der aufgerufene Preis war sogar ausgesprochen günstig und bezahlbar.


Innen Salon

Das Schiff lag im Wasser, um den Zustand des Unterwasserschiffs, Osmose usw. kümmerte ich mich nicht großartig, sondern verließ mich auf die Angaben des Eigners. Innen war noch  ein alter Volvo-Penta MB2a Benzin-Innenborder verbaut, der allerdings schon vor Jahren sein rostiges Leben mit einem letzen seufzenden „pffft pffft pffft“ ausgehaucht hatte.

(Insiderwissen: Der Volvo-Penta MB2a beruhte auf dem Honda BF75 Außenborder mit 7,5 PS, zum von VP zum Innenborder umgebaut wurde. Also quasi ein durchgesteckter Außenborder, ohne das Konzept jetzt schlecht machen zu wollen, es war halt für 7/8 m Boote aus den Siebzigern state of art. )

In diesem Moment strich ich den eigentlich als unabdingbar haben zu wollenden Innenborder von der Liste, ich wollte schockverliebt genau dieses Boot, dieses und kein anderes. Kurzum – nach etwa 3 Stunden lustiger dänisch/englischer Konversation war ich stolzer Bootsbesitzer einer Granada 24 mit der Maßgabe, das Boot im Frühjahr 2014 aus Silkeborg abzuholen. Ole würde sich solange um das Boot im Winterlager in Silkeborg kümmern.

Mast gelegt

Tisch

Bei der ganzen Euphorie hatte ich einen klitzekleinen Umstand außer acht gelassen, Silkeborg ist von Nord-und Ostsee etwa gleich weit entfernt, ich kannte niemanden, der das Boot nach Kiel transportieren konnte, ein Profitransport hätte mein Budget bei weitem überschritten. Das gab viel Stoff zu durchgegrübelten schlaflosen Nächten. Boot gekauft auf dem platten Land, wie kommt das jetzt um Himmels willen nach Kiel? Den Winter nutzte ich auch für die Clubsuche, Liegeplatzbeschaffung und fand auch meine seglerische Heimat bei den Tourenskippern in Kiel, der Liegeplatz an der Blücherbrücke fußläufig von zu Hause entfernt. Perfekt – bis heute.

Letztendlich kam dann die dänische Freundlichkeit des Voreigners Ole zum tragen, oder besser gesagt, er erbarmte sich meiner und vermittelte mir seinen Clubkollegen, der mir das Boot im März 2014 mit seinem großen Nissan Patrol und Trailer pünktlich bis nach Schilksee direkt zum Krantermin im Mitte März 2014 brachte; zu einem Preis, der eher ein Gefälligkeitsentgelt als Kostenerstattung war.

Nissan

Er half mir sogar noch beim Mast stellen. Mange tak, det var fantastik! Die fröhliche knatternde Jungfernfahrt per Außenborder von Schilksee zur Blücherbrücke mit Unterstützung meines Bruders Eddie verlief dann problemlos

Eddie

Me
und Klausi war stolz wie Bolle, so als frisch gebackener Yachteigner. Die 6 Seemeilen von Schilksee zur Blücherbrücke waren meine ersten nach 23 Jahren, und, wie mir schien, souverän gemeistert. Wir bekamen das Boot sogar irgendwie in die Box bugsiert. Was will man mehr. Der, natürlich alkoholfreie, Anlegerdrink war dann mehr als verdient.

Ich taufte mein Boot auf den Namen „Chrissie“, nach der wichtigsten Person in meinem Leben, mit der ich erstens mein Leben teile und die mir halt auch mit ihrer Entscheidung bis heute das Segeln ermöglicht. 💝
Blücherbrücke

Was für ein Gefühl: „Ich habe ein Boot, ein richtiges Boot. Welt, ich komme!“

Welt ich komme

Nun, die Liebe zum Wasser, zur endlosen Weite der See, hatte ich eigentlich schon immer.
See

Meine Eltern hatten seit meinem 10. Lebensjahr einen Saisoncampingplatz direkt an der Ostsee in der Eckernförder Bucht. Meine Ferien waren sommers also immer von Wasser, Angeln und Rudern geprägt. Und ich war immer „draußen“.
Meine Frau sagt heute noch über mich: „Du bist echt für draußen geboren.“

Zelt

Ich konnte stundenlang meditativ am Strand sitzen und aufs Wasser schauen, das plätschern der Wellen hören und den Booten zugucken.

Wasser

Mein erstes Ruderboot, ein rotes Ringnor, hatte ich dann so mit 14 Jahren. Ein alter Ducati Außenbordmotor sorgte, wenn er denn mal lief, für den Vortrieb, aber meistens ruderten wir. Hier rudert mein Vater, von dem ich die Liebe zur Natur und sie zu beobachten, gelernt habe.

Papa Ruderboot

Wenn ein Gewitter aufzog, sagte er immer: „ Ein Gewitter zieht auf, lasst uns rausgehen.“

Er liebte es, Blitz und Donner und Sturmböen und fliegenden Regen aus nächster Nähe direkt zu erleben. Ich habe das schon in jungen Jahren von ihm übernommen und bin meinem Vater noch heute dafür sehr dankbar. Nass zu werden, macht mir nichts aus, Regenschirme sind echt nicht meins. Ich liebe es sehr, den Wind und das Wetter direkt draußen vor Ort zu erleben.

Während meiner Dienstzeit bei der Marine als Signalmaat auf einem schnellen Minensucher war mein Arbeitsplatz auf der offenen Brücke, das gefiel mir am allerbesten, direkt den Elementen ausgesetzt zu sein.

Perseus

 

1990 gaben meine Eltern ihren Campingplatz dann leider auf.

Im selben Jahr erwarb ich, aus mir immer noch nicht schlüssigen Gründen,  den Sportbootführerschein, 1991 sogar zusätzlich den BR-Schein. Es hatte sich in Neumünster ein Yachtclub gegründet, der das anbot. Da hatte ich wohl mal den Ruf des Herzens gehört, meine Affinität zum Wasser und Booten  zu festigen.
Aber trotzdem verfolgte ich das mit dem Segeln damals nicht weiter. Diverse Lebenskrisen behielten seinerzeit in den Neunziger Jahren leider die Oberhand.
So hatte ich also immer noch kein Boot, nein, das sollte noch etwa 22 weitere Jahre dauern.
Im Gegenteil, 2003 erwarb ich sogar noch einen kleinen 5 m Wohnwagen, um mit meiner Frau auf demselben Campingplatz, den meine Eltern 20 Jahre lang besucht hatten, auch noch 10 Jahre lang zu campen. Der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm. In 2008 kaufte ich sogar noch ein Wohnwagen-Ungetüm, eine 7,20 m langen Hobby Prestige. Das campen war schon ganz schön, es war kein typischer Campingplatz mit Geranientöpfen und Gartenzwergen, eher der etwas rustikaleren und lockereren Art. Wir haben da zwar sehr schöne Wochen / Tage / Stunden verbracht, aber irgend etwas fehlte mir…

Wohnwagen

So, das war jetzt nur die Vorgeschichte.

Kommen wir nun zum Kern der Sache, wie ich letztendlich doch noch zum Segeln kam:

Es war im Jahr 2013. Ich erinnerte mich plötzlich an meine Bootspatente, die ich seinerzeit 1990 gemacht hatte und die in irgendeiner Schublade zu Hause verstaubten und überlegte laut, mir nun doch mal eine kleines Segel-Böötchen neben dem Campingplatz an den Strand hinzulegen.
Der Kommentar meiner Frau: „VETO! Was willst du? Wohnwagen oder Boot? Beides wird zuviel!“ Nach einer Zehntelsekunde kam meine Antwort: „Boot!“

  • Wir gaben also auf Grund dieser kurzen, aber einprägsamen Diskussion letztendlich den Campingplatz auf und kauften vom Erlös des Wohnwagens unser erstes Boot, eine Granada 24, einen dänischen Werftbau aus dem Jahre 1975. Interessanterweise hatte die Granada 24 die gleichen Abmessungen wie mein letzter Wohnwagen: 7,20m x 2,50m.

Granada 24

Käptn

  • Nur mehr Tiefgang. Und mehr Spaß. Und das Boot erweckte eine Begeisterung in mir für das Wasser, das Segeln, wie ich es vorher in dieser Intensität noch nie empfunden hatte. ( Die Mütze gehört nicht zu meinem normalen Segler-Outfit 😉😎, sie war ein Überraschungspräsent meiner Cousine aus England, welches sie mir zum Bootskauf machte.) Thank you, Kim.☺️🙏🏻
  • So kam ich zur Segelei. Und ich werde segeln, solange es meine Fitness und Gesundheit zulassen.